Gedicht: Heinrich Heine – Leib und Seele
Vandaag is het Allerzielen. In memoriam, in het bijzonder: Leonardo Sciascia: 8 januari (95ste geboortedag); Mary Shelley: 1 februari (165ste sterfdag); Richard Yates: 3 februari (90ste geboortedag); Heinrich Heine: 17 februari (160ste sterfdag); Giorgio Bassani: 4 maart (100ste geboortedag); Graham Greene: 3 april (25ste sterfdag); David Vogel: 15 mei (125ste geboortedag); Leopoldo Alas (Clarín): 13 juni (115e sterfdag); Ludvík Vaculík: 23 juli (90ste geboortedag); Ivan Gontsjarov: 27 september (125ste sterfdag); Herman Melville: 28 september (125ste sterfdag); Dino Buzzati: 16 oktober (110e geboortedag) en Desiderius Erasmus: 28 oktober (550ste geboortedag).
Leib und Seele
Die arme Seele spricht zum Leibe:
Ich laß nicht ab von dir, ich bleibe
Bei dir – Ich will mit dir versinken
In Tod und Nacht, Vernichtung trinken!
Du warst ja stets mein zweites Ich,
Das liebevoll umschlungen mich,
Als wie ein Festkleid von Satin,
Gefüttert weich mit Hermelin –
Weh mir! jetzt soll ich gleichsam nackt,
Ganz ohne Körper, ganz abstrakt,
Hinlungern als ein selges Nichts
Dort oben in dem Reich des Lichts,
In jenen kalten Himmelshallen,
Wo schweigend die Ewigkeiten wallen
Und mich angähnen – sie klappern dabei
Langweilig mit ihren Pantoffeln von Blei.
O das ist grauenhaft; o bleib,
Bleib bei mir, du geliebter Leib!
Der Leib zur armen Seele spricht:
O tröste dich und gräm dich nicht!
Ertragen müssen wir in Frieden
Was uns vom Schicksal ward beschieden.
Ich war der Lampe Docht, ich muß
Verbrennen; du, der Spiritus,
Wirst droben auserlesen sein
Zu leuchten als ein Sternelein
Vom reinsten Glanz – Ich bin nur Plunder,
Materie nur, wie morscher Zunder
Zusammensinkend, und ich werde,
Was ich gewesen, eitel Erde.
Nun lebe wohl und tröste dich!
Vielleicht auch amüsiert man sich
Im Himmel besser als du meinst.
Siehst du den großen Bären einst
(Nicht Meyer-Bär) im Sternensaal,
Grüß ihn von mir vieltausendmal!
(Afbeelding: Walter MacEwen (1860 – 1943) The Absent One On All Soul’s Day Wikimedia Commons)